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Europäischer Postenpoker - Wie Merkel mit Wahlverlierern in den Postenkampf zieht

Sie glaubt, dass man deutsche Interessen am besten bedient,indem man sie nicht durchsetzt.

Beim europäischen Postenpoker gelang es ihr wieder nicht, einen deutschen Politiker an der Spitze der europäischen Exekutive zu platzieren. Merkel weiß offenbar nicht, wie manMerkel wieder im Postenpoker der EU keinen deutschen Kandidaten untergebracht Beute macht. So geht das jetzt seit 14 Jahren. Der letzte Deutsche in einer internationalen Spitzenposition war Horst Köhler, den Kanzler Gerhard Schröder als Chef des Weltwährungsfonds in Washington durchsetzte.  Ausgerechnet die größten Wahlverlierer des europäischen Urnengangs...

Ausgerechnet die größten Wahlverlierer des europäischen Urnengangs, die Sozialdemokraten, die in Deutschland mit einem Minus von 11,5 Prozentpunkten und europaweit mit einem Verlust von 4,9 Prozentpunkten aus dem Rennen gingen, wollte Merkel mit dem Top-Posten des Europäischen Kommissionspräsidenten belohnen.

Den eigenen Mann ließ sie beim ersten Gegenwind aus Frankreich fallen. Würde in der Innenpolitik dieselbe Logik gelten, wäre Martin Schulz heute Bundeskanzler und Hillary Clinton wohnte im Weißen Haus. Merkel und ihre EU-Kollegen hatten während der ganzen Nacht über die künftige Führung der Europäischen Union verhandelt. Zuletzt hatte es am Montag nach einer Annäherung ausgesehen. Der niederländische Sozialdemokrat Frans Timmermans wurde am Montag weiter als Favorit für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten gehandelt, wie Diplomaten in Brüssel sagten. CSU-Vize Manfred Weber könnte demnach EU-Parlamentspräsident werden.

"Wir haben ausführlich diskutiert, das kann man nicht bestreiten. Wir müssen viele Enden zusammenbringen. Wir wollen ein hohes Maß an Konsens erreichen." Es müsse immer im Auge behalten werden, ob die Vorschläge auch eine Mehrheit im Parlament finden. "Für mich bleibt weiterhin wichtig, dass die Spitzenkandidaten auch in Zukunft Verantwortung tragen müssen."

,sagt Merkel. Es gebe auch große Mitgliedstaaten, die in keiner Weise mit den Vorschlägen leben könnten, die heute auf dem Tisch gelegen hätten, erklärt Merkel.

 "Mir ist viel vorgeworfen worden, dass ich nicht immer ein glühender Verfechter des Spitzenkandidaten-Prinzips gewesen bin. Ich habe all diese Konstellationen ein bisschen vorausgesehen."

, sagt Merkel.

Sie erklärt, dass es in der Frage, wer der berechtigte Kandidat für das Amt des Kommissionspräsidenten ist, zwei Sichtweisen gebe. Man könne sagen, dass derjenige, der die stärkste Kraft ist, das Vorrecht habe. Argumentiere man über die Koalitionen, würden sich eben andere Mehrheiten ergeben.